2065d-110214-Aubachhof-Lageplan
Projektbeschreibung Aubachhof Regensburg/Unterisling

Der Aubachhof ist ein Dreiseithof in Unterisling, ca. 5 km südlich der Stadtmitte von Regensburg.
Die Geschichte des Zehenthofes des „Kloster Kreuz“ reicht ca. 600 Jahre zurück. Der älteste bestehende Teil des Hofes ist das Bauernhaus aus dem Jahre 1704.
Die Besonderheit des Ortes besteht in der großen Stadtnähe bei gleichzeitiger traumhafter Lage in der Natur. Der keine Anger mit rund 10 Wohnhäusern liegt eingebettet in Feldern, durchwachsen mit altem Baumbestand, direkt am Naturschutzgebiet „Aubach“, es gibt einen kleinen Tümpel, nasse Wiesen, einen Pferdehof und einen Rodelberg.
Nachdem seit rund 30 Jahren keine Landwirtschaft mehr betrieben wurde, erfährt der Hof in stadtnaher Lage eine Umnutzung zu einer Wohngruppe mit 5 Häusern, die städtebaulich den Hofcharakter erhalten und sich um die gemeinsame freie Mitte anordnen.
Das Bauernhaus wurde im Frühjahr 2007 generalsaniert. Der bestehende Stadel wurde 2008 abgebrochen. Im Frühjahr 2009 bis Sommer 2010 folgten die Sanierung und Umnutzung des ehemaligen Kuhstalls/Zehentstadels zu einem „Doppelhaus“ und der Neubau eines langgestreckten Doppelhauses an der Stelle des abgebrochenen Stadels, mit zwei völlig unterschiedlichen, individuellen Grundrissen.

 

Besondere Merkmale des Projektes sind:

– sensibler Umgang mit historischer Bausubstanz
– sensibles Einfügen zeitgemäßer Architektur
– individuelle Entwicklung jedes Hauses
– Erhalt des Städtebaus
– gemeinsame Nutzung der Hofmitte
– ausschließlicher Einsatz von ökologischen Baumaterialien
– Einsatz von regenerativen Energien
– weitgehender Einsatz von Baumaterialien aus nachwachsenden Rohstoffen
– KfW 40-Standard
– hoher ästhetischer Anspruch
– Generationen-Mischung am Hof

 

Energiekonzept

– alle Häuser erhalten KfW 40 Niveau
– 3-Scheiben-Verglasung
– Effektiver, außenliegender Sonnenschutz
– Teilweise kontrollierte Raumlüftung mit Wärmerückgewinnung
– Einsatz einer „Solargestützten Erdwärmepumpe“

Die aus der Erde (Erdkollektoren für Neubauten) gewonnene Wärme wird durch die von der Sonne gewonnene Wärme (Solarkollektoren) weiter angehoben, bevor diese durch eine Wärmepumpe zum Heizen mit einem Niedertemperatur-System (Wand- und Fußbodenheizungen) auf 35° aufgeheizt wird.
Ein ausgeklügeltes System aus zwei Warmwasserspeichern optimiert die Anlage weiter. Die Leistungsstärke der Wärmepumpe kann dadurch reduziert werden, sie verbraucht wesentlich weniger elektrische Energie und der Wirkungsgrad steigt deutlich. Für die Warmwasserbereitung wird ganzjährig keine zusätzliche (elektrische) Energie aufgewendet: es genügt die Abwärme der Wärmepumpe und die Solarthermie.
Dadurch erreicht die Wärmepumpe einen hohen Wirkungsgrad von bis zu 7. Die Heizkosten inkl. Brauchwasserbereitung sind extrem niedrig.
Weitere Synergieen werden erzielt indem beide „Hälften“ des Doppelhauses eine gemeinsame Heizung betreiben. Ebenso bedient nur eine weitere gemeinsame Heizung das Bauernhaus, das Hinterhaus und den „Zehentstadel“.

 

Bauökologie

– Einsatz regionaltypischer Baustoffe
(Holz aus dem Bayerischen Wald, Ton Dachfalzziegel, regionaler Naturstein…)
– Einsatz von „Bio“-Baustoffen
(z.B. Lehmputz, Kalkfarbe, Farben auf Leinölbasis, unbehandeltes Vollholz…)
– Verzicht auf Kleber und Bauschäume
(z.B. durch Einsatz von: Vollholz, schwimmenden Vollholzböden, Holzfaser-Werkstoffe, „ausstopfen“ der Fenster- und Türanschlüsse…)
– Weitgehender Verzicht auf Folien und Kunststoffe
(z.B. Dampfsperre durch Holzwerkstoffe)
– Weitgehend „trockene“ Bauweise

 

Nachhaltigkeit

– Überwiegender Einsatz regional nachwachsender Baustoffe
Das Doppelhaus wird als Massivholzhaus ausgeführt: Mondphasen-geschlagenes Holz aus dem Bayerischen Wald, verarbeitet zu massiven Brettstapelwänden, gedämmt mit Holzfaserplatten. Weiter kommt Zellulosedämmung zum Einsatz, teilweise noch Kork, Flachs und Baumwolle.
– Verzicht auf fossile Brennstoffe
– Vorrangiger Einsatz langlebiger Baustoffe und Bauteile
– Ausführung in einfachen, gut kontrollierbaren Konstruktionen
– Hoher Vorfertigungsgrad (Holzhaus in Elementbauweise)
– alle Arbeiten werden von regionalen Firmen handwerklich ausgeführt